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Freie Presse

Zuckertüten lassen alle Sorgen vergessen

Von den Diskussionen im Vorfeld über die Corona-Beschränkungen war beim Schulanfang in Gelenau nichts mehr zu spüren. Stattdessen dominierten Vorfreude und Stolz die Atmosphäre im Volkshaus.

Von Andreas Bauer

Gelenau - Für Katrin Lieberwirth ist der diesjährige Schulanfang eine Premiere gewesen. Aber nicht in erster Linie deshalb, weil sie dabei sonst noch nie auf Corona-Regeln hatte achten müssen. Zum ersten Mal, seit sie die Leitung der Gelenauer Pestalozzi-Grundschule übernommen hat, wurde im Volkshaus gefeiert.

 

Der sanierte Festsaal bietet deutlich bessere Bedingungen als die zuletzt genutzte Turnhalle, in der die beiden ersten Klassen stets getrennt voneinander ihre Zuckertüten erhalten hatten. Diesmal ging alles in einem Schwung über die Bühne. Abgesehen vom Mund-Nasen-Schutz der Gelenauer Extravaganten, die mit ihren Akkordeon-Tönen das kulturelle Programm bereicherten, schien die Pandemie kaum Auswirkungen zu haben.

Ebenso wie die Kinder verzichteten auch Lehrer, Eltern und andere Familienangehörige auf Masken. „Das war keine Vorgabe. Stattdessen war der Mindestabstand unsere Grundlage“, erläutert Katrin Lieberwirth das Hygiene-Konzept, das beim genaueren Hinsehen dann doch etwas ins Auge stach. Wo sonst 500 Leute Platz finden, saßen diesmal nicht einmal 200 Besucher. Zwischen den Familien blieben somit immer mindestens 1,50 Meter Platz. „Das hat funktioniert. Alle waren vorsichtig und vernünftig“, lobt die Schulleiterin die Disziplin.

Ursprünglich war ein noch kleineres Publikum vorgesehen. Zur Freude von Geschwisterkindern und einigen Fällen auch Großeltern durften die Eltern dann aber doch bis zu zwei weitere Begleitpersonen mitbringen. Und die genossen ein rund einstündiges Programm, das ähnlich der vergangenen Jahre ablief. Weil die Viertklässler bei ihren Liedern, Gedichten und Tänzen die Zuschauer wie gewohnt zum Schmunzeln brachten, fiel kaum auf, dass ihre Bühnenzeit sonst etwas länger ausgefallen war. Coronabedingt hatte Lehrerin Angela Hofmann diesmal weniger Tage gehabt, etwas einzustudieren. „Die Zeit hat uns im Nacken gesessen, zumal die Schüler am Ende des vergangenen Schuljahres viel Stoff nachholen mussten“, sagt Katrin Lieberwirth.

Dank der kurzfristig eingesprungenen Extravaganten wurde die Feier in musikalischer Hinsicht sogar noch vielseitiger. Aber der Höhepunkt folgte natürlich am Ende. „Das Funkeln in den Augen der Kinder zu sehen, wenn sie die Zuckertüten erhalten, war der schönste Moment“, sagt die Schulleiterin, die die 38 Erstklässler diesen Montag endgültig im Schulalltag willkommen heißt – auch dann ohne Masken.

Bildtext: Zwischen den den Sitzreihen war coronabedingt viel Platz. Für jede Familie standen nur drei oder vier Stühle bereit, um den Abstand zu wahren.

Bildtext: Anett Kretschy und Klaus Böhm, die als Klassenleiter der beiden ersten Klassen fungieren werden, lernten ihre neuen Schützlinge schon mal näher kennen und überreichten im Volkshaus die Zuckertüten. Fotos (2): Andreas Bauer